Produktivitätsfalle Mitarbeitermotivation

Haben Sie sich schon mit der Frage beschäftigt, wie motiviert Ihre Mitarbeitenden sind?

Was ist eigentlich Arbeitsmotivation?

Motivation wird mitunter durch interne und durch externe Faktoren bestimmt. Interne Faktoren sind Bedürfnisse, Wünsche oder Ziele, während zu den externen Faktoren Belohnungen oder soziale Anerkennung zählen.

Die Arbeitsmotivation beinhaltet darüber hinaus auch immer die eigene Einstellung zum Tun und Handeln. Sie wird somit maßgeblich von der persönlichen Bereitschaft und dem Engagement eines Mitarbeitenden geprägt, seine beruflichen Aufgaben anzugehen. Ein Beispiel dafür ist die Bereitschaft zusätzliche Aufgaben und auch Verantwortung für das Ergebnis oder für andere zu übernehmen.

In der heutigen Geschäftswelt spielt aus genau diesem Grund die Messung des Mitarbeiterengagements eine entscheidende Rolle. Seit 2001 erhebt GALLUP jährlich den Engagement-Index für Deutschland durch die Auswertung von zwölf Fragen zum Arbeitsplatz und -umfeld, bekannt als die Q12®. Die Studie liefert wertvolle Einblicke bezogen auf den emotionalen Bindungsgrad der Mitarbeitenden, der wiederum direkte Rückschlüsse auf deren Engagement und Motivation bei der Arbeit zulässt.

Maximale Auswirkung:

Die Auswirkungen von Demotivation hat Auswirkungen haben unmittelbare Konsequenzen für den Unternehmenserfolg!

Wichtig!

Ein hoher Grad an Arbeitsmotivation hat eine große Bedeutung:

  • Motivierte Mitarbeiter sind produktiver
  • Motivierte Mitarbeiter liefern eine höhere Arbeitsqualität
  • Motivierte Mitarbeiter sind kreativer in der Bewältigung beruflicher Herausforderungen

Wenn Sie die Erkenntnisse aus Studien wie dem Engagement Index berücksichtigen können Sie gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsmotivation in Ihrem Unternehmen implementieren.

Erfolgsfaktoren (für) Arbeitsmotivation: 

  • Klare Kommunikation
  • Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten
  • Die Einführung von Anerkennungsprogrammen
  • Förderung einer positiven Unternehmenskultur sowie
  • flexible Arbeitszeitmodelle und Ermöglichen von Work-Life-Balance

Mitarbeiterunzufriedenheit ist eine Produktivitätsfalle 

Unzufriedenheit mit dem Unternehmen entsteht auf vielfältige Weise. Oftmals sind unklare Kommunikation, ineffektive Führungsstrukturen, suboptimale Arbeitsbedingungen oder das Fehlen angemessener beruflicher Entwicklungsmöglichkeiten zentrale Gründe.

Des Weiteren können Faktoren wie Zufriedenheit mit dem Unternehmen, Mitarbeitermotivation, Mitarbeiterentwicklung und Zufriedenheit mit den Rahmenbedingungen eine große Bedeutung für die Mitarbeiterbindung haben, die wiederum essenziell für eine nachhaltige Arbeitsproduktivität ist.

69% der Mitarbeitenden haben eine geringe emotionale Bindung! 

Der Engagement Index 2021 verdeutlicht, dass 69% der befragten Mitarbeiter eine geringe emotionale Bindung zu ihrem Unternehmen haben.

Auswirkungen der Mitarbeiterunzufriedenheit

  • 70 % haben innerlich gekündigt
  • 45 % haben Wechselgedanken
  • 60 % machen Arbeit nach Vorschrift
  • 75 % haben ein geringes Engagement

Bedeutet 20 – 30 Prozent weniger Produktivität in Unternehmen!

Mitarbeiterbindung ist der Schlüssel: 

Die Mitarbeiterbindung ist von entscheidender Bedeutung für den Unternehmenserfolg, da eine schwache Bindung zu negativen Auswirkungen führen kann. Innere Kündigung, Wechselgedanken, Arbeit nach Vorschrift und geringes Engagement sind häufige Folgen. Mitarbeiter, die sich nicht verbunden fühlen, zeigen oft eine Stagnation oder einen Rückgang in ihrer Produktivität.

Ein starkes Bindungsverhältnis hingegen fördert das Wohlbefinden der Mitarbeiter, steigert die Produktivität und minimiert Fluktuation sowie negative Erscheinungen am Arbeitsplatz.

Unternehmen mit niedriger Mitarbeiterbindung können mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert sein. Studien zeigen, dass eine schwache Bindung zu einer inneren Kündigung bei bis zu 70% der Mitarbeiter führen kann. Wechselgedanken sind bei etwa 45% verbreitet, während sich rund 60% der Mitarbeiter auf eine Arbeit nach Vorschrift beschränken. Geringes bis kein Engagement betrifft bis zu 75% der Belegschaft. Diese Faktoren führen oft zu einer Stagnation oder sogar einem Rückgang von 20-30% in der Produktivität.

Woran man demotivierte Mitarbeitende erkennt:

Unmotiviertes Verhalten bei Mitarbeitern zeigt sich durch verschiedene Merkmale. Eine geringe Produktivität ist ein häufiges Anzeichen, da das nachlassende Interesse direkt zu einer Abnahme der Arbeitsleistung und Effizienz führt. Ebenso ist mangelndes Engagement erkennbar, durch die fehlende Bereitschaft, sich aktiv an Aufgaben zu beteiligen oder Verantwortung zu übernehmen.

Die Neigung zu häufiger Abwesenheit, sei es durch Krankheit oder unbegründetes Fernbleiben von der Arbeit, weist ebenfalls auf unmotiviertes Verhalten hin.

Gleichgültiges Verhalten manifestiert sich in einem generellen Desinteresse gegenüber Zielen, Aufgaben oder dem Erfolg des Unternehmens.

Eine negative Einstellung, geprägt von einem pessimistischen Blick auf die Arbeit, KollegInnen oder Unternehmensziele, sind charakteristische Merkmale.

Ein konkretes Beispiel für fehlende Motivation könnte darin bestehen, dass Mitarbeiter regelmäßig ihre Aufgaben nur oberflächlich erledigen, ohne Initiative zu zeigen oder zusätzliche Verantwortung zu übernehmen. Dieses Verhalten deutet darauf hin, dass die Mitarbeiter keine Motivation für ihre Arbeit empfinden.

Notwendigkeit: Unternehmen müssen handeln

Unternehmen müssen mehr in wirksame Strategien zur Steigerung der Mitarbeiterbindung investieren. 

  • Kompetenzaufbau im Personalbereich
  • Führungsqualität systematisch erfassen
  • Instrumente-Ausbau für Führungskräfte
  • Lob- und Feedbackkultur
  • Führungskraft als WIRKLICHES Vorbild
  • Übergabe von Verantwortung
  • Abbau von Hierarchien

  

Demotivation entsteht durch falsche Rahmenbedingungen!

Demotivation macht sich nicht nur am individuell beim Mitarbeitenden bemerkbar. Das ganze Team oder eine Gruppe kann kollektiv an Demotivation leiden.

Das sind die 6 größten Demotivationsfaktoren in Arbeitsteams:

  1. Mangelnde Anerkennung: Die geleistete Arbeit und auch die Bemühungen der Teammitglieder werden nicht oder nicht ausreichend gewürdigt.
  1. Dies kann zu einem schwindenden Engagement und einem Gefühl der Unterbewertung führen, was sich wiederum auf die Leistungsfähigkeit des gesamten Teams auswirkt.
  1. Unklare oder als unrealistisch empfundene Ziele: Kann zu Frustration führen, da die Teammitglieder möglicherweise nicht genau wissen, was von ihnen erwartet wird, oder die gesteckten Ziele als unerreichbar empfinden. In solchen Situationen sinkt die Motivation, da ein Mangel an Klarheit Unsicherheit und Demotivation fördert.
  1. Konflikte und Spannungen innerhalb des Teams: Die Zusammenarbeit wir beeinträchtigt und es entsteht ein negatives Arbeitsklima. Wenn diese Konflikte nicht geklärt werden, kann sich die Demotivation weiter verstärken und zu einem spürbaren Rückgang der Produktivität führen.
  1. Ungleichbehandlung und mangelnde Fairness: Diese Wahrnehmung kann das Vertrauen im Team erschüttern. Dies führt zu einem Gefühl der Ungerechtigkeit und kann zu Resignation und Demotivation führen.
  1. Fehlende Chancen zur beruflichen Weiterentwicklung: Mitarbeiter werden entmutigt und das Gefühl stellt sich ein, dass berufliche Ambitionen nicht unterstützt werden. Dies kann zu Stagnation und mangelnder Begeisterung führen.
  1. Schlechte Kommunikation: sei es durch unklare Botschaften, mangelnde Transparenz oder unzureichende Information, erzeugt Unsicherheit und Misstrauen im Team. Eine offene und klare Kommunikation ist entscheidend, um Unsicherheiten zu beseitigen und demotivierenden Effekten entgegenzuwirken.

Ein konkretes Beispiel:

Demotivation im Team kann sich zeigen, wenn Teammitglieder aufgrund mangelnder Anerkennung zunehmend desinteressiert an ihrer Arbeit werden, ihre Leistungsbereitschaft nachlässt und die Zusammenarbeit im Team abnimmt.

In solchen Situationen ist es von entscheidender Bedeutung, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um die Teammotivation zu stärken und ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen. Dies kann durch gezielte Anerkennung, klare Kommunikation, Konfliktlösung und Förderung von Entwicklungsmöglichkeiten geschehen.

 

Proaktive Maßnahmen die wirken:

  • Mitarbeitende wertschätzen und einbeziehen
  • Kommunikation und Kommunikationswege verbessern
  • Konflikte produktiv lösen
  • Teamgeist und Verantwortung stärken
  • Gemeinsame Ziele entwickeln
  • Entwicklungsmöglichkeiten schaffen

 

Falsches Führungsverhalten fördert Unproduktivität!

Demotivierendes Führungsverhalten hat wirtschaftliche Auswirkungen.

Es gibt viele Faktoren im Führungsverhalten, die Demotivation bei Mitarbeitenden fördern können.

6 Gründe für demotivierendes Führungsverhalten:

  1. Unklare Kommunikation: Erwartungen werden nicht mitgeteilt, es werden Annahmen getroffen und es wird sich nicht über Sachverhalte ausgetauscht, es wird nicht zugehört und Entscheidungen oder Anweisungen werden nicht ausreichend erklärt und begründet.
  1. Fehlende Wertschätzung: Der Mensch und die Leistung werden nicht wahrgenommen, es wird nicht gelobt, die Freundlichkeit und ein nettes Wort fehlen.
  1. Fehlende Unterstützung: Es werden keine oder nicht genügend Ressourcen zur Verfügung gestellt, es wird nicht gefragt welche Unterstützung benötigt wird, die Mitarbeitenden werden allein gelassen
  1. Zu große emotionale Distanz: Zu nah dran kann hinderlich sein, zu weit weg kann sogar verhindern. Ein „Du“ oder ein „Sie“ sollte keinen Einfluss auf die Entscheidungen haben. Eine situationsbedingte ausgewogene Distanz fördert die Produktivität. 
  1. Nur Fordern und nicht geben: Zwischen Mitarbeitenden und Führungskraft besteht eine Arbeitsbeziehung. Grundlage jeder Beziehung wiederum ist ein genseitiges Geben und Nehmen. Nur erhalten zu wollen führt zu einem Gefühl des Ungleichgewichts.
  1. Keinen Freiraum lassen: Ressourcenarme Räume ermöglichen keine Innovation. Innovation ist aber ein wesentlicher Motor für Produktivität. Gerade wenn die Führungskraft wenig bis gar nicht innovativ ist, sollten die Mitarbeitenden die Lücke ausfüllen.

  

Mein Tipp: Besser richtig agieren als schlecht reagieren!

Wie motiviere ich eigentlich richtig?

Meine Empfehlung: Schaffen Sie dafür den optimalen Rahmen!

Um die Motivation der Mitarbeiter zu steigern und demotivierendem Verhalten entgegenzuwirken ist es wichtig die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Aktionismus ist in der Organisations- und Personalentwicklung kontraproduktiv.

Die folgenden Maßnahmen wirken:

Anerkennungsprogramme

Anerkennung und Belohnung spielen eine zentrale Rolle, und daher ist es ratsam Anerkennungsprogramme zu implementieren, die die Leistungen der Mitarbeiter würdigen und belohnen. Dies fördert nicht nur ihre Motivation, sondern stärkt auch das Zusammengehörigkeitsgefühl im Team.

Klare Kommunikation

Klare Kommunikation ist ein weiterer Schwerpunkt, um Missverständnisse zu vermeiden und die Mitarbeiter über Unternehmensziele sowie Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Durch transparente Kommunikation wird ein vertrauensvolles Umfeld geschaffen Vertrauens und es besteht Klarheit.

Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten

Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten sollten gezielt angeboten werden, um die Mitarbeiter bei ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu unterstützen. Dies ermöglicht nicht nur den individuellen Fortschritt, sondern trägt auch zur Steigerung der Gesamtkompetenz im Unternehmen bei.

Die Förderung einer positiven Unternehmenskultur

Die Förderung einer positiven Unternehmenskultur steht ebenso im Fokus. Durch die Schaffung eines positiven Arbeitsumfelds, das Zusammenarbeit, Teamgeist und Wertschätzung fördert, wir die Grundlage für eine motivierende Arbeitsatmosphäre geschaffen.

Flexibilität und Work-Life-Balance

Flexibilität und Work-Life-Balance werden durch die Einführung flexibler Arbeitszeiten und gezielte Maßnahmen zur Förderung einer ausgewogenen Work-Life-Balance geschaffen. Arbeitgeber müssen sich den neuen Anforderungen stellen, die Mitarbeitende haben. Das Schaffen zeitgemäßer Arbeitswelten gehört dazu, zumal wir einen hohen Zeitanteil auf der Arbeit, am Arbeitsplatz verbringen. Es trägt dazu bei, die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu steigern, sie zu binden und ihre Motivation zu erhalten.

Partizipation und Beteiligung

Partizipation und Beteiligung sollten gefördert werden, indem Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Das Gefühl der Beteiligung an Unternehmensentscheidungen kann die Motivation deutlich erhöhen und ein Gefühl der Mitverantwortung schaffen.

Gesundheitsförderung

Gesundheitsförderung ist eine weitere wichtige Maßnahme, um die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeiter zu unterstützen und krankheitsbedingte Ausfälle zu reduzieren.

Führungsqualität erfassen

Darüber hinaus ist es wichtig auf den Kompetenzaufbau im Personalbereich zu setzen, indem die Führungsqualität systematisch erfasst und Instrumente für die Weiterentwicklung der Führungskräfte implementiert werden. Führungskräfte müssen befähigt werden für die Qualität ihrer Führung verantwortlich zu sein. Entwickeln Sie Kriterien und führen Sie 360 Grad Feedbacks ein. Durch gezielte Schritte kann sichergestellt werden, dass eine motivierende und unterstützende Führungskultur im Unternehmen etabliert wird.

Motivierte Mitarbeitende sind keine Selbstverständlichkeit. Wir müssen dafür den Rahmen schaffen und ihn kontinuierlich überprüfen und anpassen.

 

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und motivierte Mitarbeitende!